Am ehemaligen Nordbahnhofgelände ist ein neuer Bildungscampus am Entstehen, welcher bereits 2020 in Betrieb gehen soll. Er wird knapp 2000 Kindern Platz bieten. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt um sich mit der Problematik "Elterntaxis" auseinanderzusetzen, nämlich noch bevor diese überhaupt noch entsteht. Ein erfolgreicher Pilotversuch bei der Volksschule Vereinsgasse könnte richtungsweisend sein.
Problematik Elterntaxis
Speziell in Ballungsräumen, aber mittlerweile auch am Land, kämpfen immer mehr Schulen und die unmittelbaren Anrainer mit teils chaotischen Zuständen durch die Autos der Eltern, die Ihre Kinder bis vor die Schultüre führen möchten.
"Das Beste für unsere Kinder sind weniger Autos vor Schulen." Noch besser ist jedoch: Gar keine Autos.
Wenngleich der Werbespot die Problematik humorvoll adressiert, können diese gutgemeinten Gesten tatsächlich schädlich sein (ganz unabhängig von der erhörten Unfallgefahr durch stärkeres Verkehrsaufkommen).
Anreise von 2000 Kindern
Der Bildungscampus, bei dem 2018 der Spatenstich erfolgte, soll bereits 2020 fertiggestellt sein und knapp 2000 Schülern Platz bieten.
Selbst wenn 90% zu Fuß, öffentlich oder mit dem Fahrrad anreisen, bleiben immer noch 10% übrig, die mit dem Auto kämen.
Dies sind 200 Kinder oder etwa gleich viele Autos die sich innerhalb kurzer Zeit in das Grätzel drängen und auch wieder raus wollen. Verstopfte und auch unsichere Straßen sind die Folgen.
Wenn man bedenkt, dass das Grätzel selbst noch wachsen wird und viele der unmittelbaren Einwohner noch gar nicht dort wohnen, weil die Gebäude noch nicht fertig sind, wird schnell klar, dass hier Handlungsbedarf entsteht.
Erfolgreicher Pilotversuch in der Volksschule Vereinsgasse
Die Mobilitätsagentur hat gemeinsam mit der Stadt Wien und dem Bezirk Leopoldstadt seit September einen Pilotversuch in der Vereinsgasse durchgeführt, bei dem ein Fahrverbot von 7:45 bis 8:15 um die Schule besteht:
Mit Erfolg, wie man einige Monate später weiß. Man denkt sogar über eine Ausweitung auf andere Schulen nach:
Conclusio
Noch geht noch kein einziges Kind dort zu Schule und niemand hat sich daran gewöhnt, sein Kind mit dem Auto in den Bildungscampus zu bringen.
Es wäre daher genau jetzt der richtige Zeitpunkt, um ein generelles Fahrverbot von 7:45 bis 8:15 beim Bildungscampus zu beschließen.
Wir Eltern hoffen daher auf Unterstützung von Seiten der Politik und freuen uns über ein entsprechend kinderfreundliches Verkehrskonzept.