Chinesen, Inder, Malaysier und Europäer teilen sich das tropische Singapur welches Stadt und Land zugleich ist. Einheit durch Vielfalt ist eines der vielen Prädikate. Unabhängig vom Vereinigten Königreich ist die Stadt seit 1965. Seitdem folgte ein großer Wandel. Nannten die Briten Singapur noch abwertend "Sin galore", gehört die Stadt nun zu den sichersten der Welt. Drakonische Gesetzesgebung inklusive Todesstrafe tragen unrühmlich zur Sauberkeit und öffentlicher Ruhe bei.
Mitten im kulturellen Schmelztiegel
Singapur liegt am halben Weg zwischen Europa und Australien bzw. Neuseeland und wird daher gerne für eine Verschnaufpause für Langstreckenreisende genutzt. Für uns war das nicht viel anders. Wir blieben drei Tage in dieser sehr sauberen und organisierten Stadt und konnten multikulturelle Vielfalt an jeder Ecke erleben.
"Gefahr - Draußen bleiben!" auf Englisch, Chinesisch, Tamil, Malaiisch
Mehrsprachigkeit ist hier Programm. In den verschiedenen Regionen der Stadt werden die unterschiedlichen Sprachen mehr oder weniger gut verstanden. Mit Englisch kommt man sehr gut weiter. Wenn es aber doch nicht klappen will, so wird schnell eine Vermittlerperson gefunden.
Marina Bay Sands bei Nacht
Singapur ist eine sich ständig weiterentwickelnde Stadt unweit des Äquators. Entsprechend kämpfen die leisen Klimaanlagen gegen die Hitze an und man findet sie überall: In den modernen Häusern oder Büros sowie in Bussen, U-Bahnen und Hotels mit eigenen Shopping-Malls. So zum Beispiel im Marina Bay Sands. Obwohl die Gesamteröffnung erst 2011 war, gilt das Resort neben dem "Merlion" (Mermaid und lion) als das Wahrzeichen der Stadt.
Galt das Land bis vor kurzem noch als Schwellenland, konnte es sich schnell zu einem Industriestaat weiterentwickeln, später verlagerte sich der Fokus mehr und mehr auf Dienstleistungen. Aufgrund seiner geografischen Lage ist es Umschlagplatz für Waren aller Art für die USA, Großbritannien, Japan, Hongkong, Malaysia und Thailand.
In großangelegten Parks und Freizeiteinrichtungen kann man sich von der hektig der Stadt zurückziehen.
Im Asian Civilisations Museum erfährt man viel über die Geschichte asiatischer Kulturen.
Am Observation Deck im 57 Stockwerk des Marina Bay Sands gibt es nachts einen wunderbaren Blick auf die Marina Bay. Zum viel beworbenen und auf allen Flyern abgedruckten "Infinity Pool" kommt man allerdings nur als Hotelgast.
Im hauseigenen Einkaufszentrum gibt es auch einen künstlichen Fluss mit Gondolieren. Es befindet sich auch der Louis Vuitton Flagship Store dort. Dieser hat eine eigene Terasse auf die man einen guten Blick auf die Bucht bekommt. Man ist zwar bei weitem nicht so hoch, dafür ist es kostenlos. Man muss dafür übrigens nicht wie ein idealer Kunde des Geschäfts aussehen.
Einkaufen dürfte ganz allgemein eine der Lieblingsbeschäftigungen der Einwohner sein. Nirgendwo sonst findet man eine so hohe Dichte an gigantisch großen Einkaufszentren und Straßen. Wir haben uns in der Einkaufsstraße "Orchard Road" von Geschäft zu Geschäft geschlagen.
Chinatown
In Singapurs Chinatown gibt es neben typischen Geschäften auch den Buddha Tooth Relic Tempel.
Sehr bunt und detailverliebt ist auch das Innere des Tempels.
Gleich daneben die typischen Einkaufsstraßen mit Billig(st)produkten.
Little India
Ganz anders sieht Singapur in Little India aus. Auf den Straßen zieren indische Symbole. Auch am Straßenrand herrscht Tradtion: Frauen im bunten Sari, Männer in Dhotis.
Aber indisches findet man nicht nur in Little India, in der Chinatown findet man zum Beispiel den Sri Mariamman Tempel.
Kulinarisch bestens versorgt mit frisch zubereitetem Indischen Essen, oben zu sehen: südindisches Dosa.
Grünraum in der Tropenstadt
Großräumige Parks am Rande der Stadt sorgen für Ablenkung vom Stadtverkehr.
Auch eine kleine Wanderung auf den Mount Faber ist möglich.
Dort sollte man dann keine Affen füttern, die mögen die scheinbar gar nicht ;-)
Resümee
In Singapur gibt es vieles zu tun und entdecken. Die Dauer von insgesamt drei Tagen war ausreichend, allerdings muss man beim Sightseeing viele Pausen einlegen. Die tropische Hitze macht einem doch ordentlich zu schaffen. Viel Trinken ist hier angesagt und das ist verhältnismäßig günstig.
Killiney Kopitiam - Hier gibt es gutes Frühstück
Das Essen und Trinken war besonders nach der Reise nach Australien und Neuseeland wie Balsam auf die Wunden. Vom typischen Kaya-Toast Frühstück beispielsweise im Killiney Kopitiam über das chinesische Mittagessen im Hawker Markt "Lau Pa Sat Festival Market" bzw. "Tolek Ayer Market" bis hin zum indischen Abendessen in Little India hat alles wirklich gut geschmeckt.
Sicherheit ist kein Thema in Singapur, es gibt so gut wie keine Kriminalität. Das liegt aber nicht an einem Überangebot der Polizei sondern viel mehr an den (zu) harten Strafen. So werden auch Touristen mit dem Tod durch den Strang bestraft, wenn diese Drogen einführen. "Singapur is a fine city" ist sehr doppeldeutig, neben der Übersetzung für "fein" oder "toll" ist die Übersetzung "Strafe" sehr treffend. Es ist daher ratsam, die aktuell wichtigsten Verbote der Stadt vor Anreise näher zu studieren. Wenn es zum Beispiel kein Nikotin-Ersatz-Kaugummi ist, dann solle man während des Aufenthalts aufs Kaugimmi-Kauen lieber verzichten.
Wir hatten einen guten Gesamteindruck von Singapur. Besonders die Freundlichkeit der Leute und das funktionierende Zusammenspiel der Kulturen war beeindruckend. Klimatisch ist Singapur jedoch eine Herausforderung, so überrascht es nicht, dass man tagsüber kaum Leute in der Stadt sieht. Diese kommen dann erst bei Einsetzen der Abenddämmerung in Massen.
Preislich ist Singapur (noch) günstiger als Europa, ein Zwischenstopp am Weg einer langen Reise lohnt sich.
Videobeitrag zur Singapurreise
Fotoalbum
Siehe auch