Im September 2014 fand erstmals in Wien die "Open House" Veranstaltung statt. Bei dieser gab es einen Einblick in öffentliche Gebäude aber auch zahlreiche Privathäuser. Wir nutzten diese Gelegenheit und haben uns den Wohnpark Alt-Erlaa in Wien-Liesing und zwei Häuser in der Leopoldstadt angesehen: Die Bike City und das soziokratisch organisierte "Wohnprojekt Wien".
Alt-Erlaa
Nahe am Stadtrand befindet sich der in den 70er und 80er errichtete Wohnpark Alterlaa. Mit etwa 10.000 Einwohnern ist dieser vergleichbar mit der Einwohnerzahl von Eisenstadt.
Panoramablick von oben auf Block B & C
Aufgeteilt in drei Blöcke A, B und C gibt es neben den Wohnungen auch zahlreiche infrastrukturelle Einrichtigungen die unter den Bewohnern zu großer Beliebtheit führt.
Übersichtsplan des Wohnparks
Die Zeichen der Zeit sind auch in diesem Gebiet nicht ohne Spuren vorrüber gegangen
Neben sieben Dachpools gibt es auch weitere sieben, im Haus integrierte, Schwimmhallen mit einer Badetemperatur von bis zu 30°C.
Laufen Springen Verboten - Drei aneinander gereihte Wörter - ohne Punktation
Einer der sieben Aussenpools am Dach des A-Blocks.
Wohligwarmer Innenpool - Ebenfalls einer von sieben.
Der Zuspruch zur Wohnsitutation ist mit 90% überdurchschnittlich hoch. Eine eigene U-Bahn-Station, aktives Vereinswesen, ein eigenes Einkaufszentrum, barrierefreie Zugänge auch im Winter und ein Park mit der Größe des Wiener Stadtparks tun ihr übriges.
"Hauseigenes" Einkaufszentrum: Kaufpark Alterlaa
Pro Wohnung ein Stellplatz sowie große barierrefreie Verbundenheit der Häuser.
Wohnpark Alt Erlaa-Website
Bike City
Geführte Tour durch die Bike City
99 Wohnungen, 56 PKW Stellplätze und 330 Fahrradabstellplätze. Der Name ist bei der "Bike City" Programm. Sie befindet sich unmittelbar anschließend an den Rudolf-Bednar-Park.
In der (Auto-)Garage des Hauses gibt es auch CarSharing Plätze, falls doch der Bedarf eines Automobils gedeckt werden muss.
Bewohner können ihr Zweirad und andere Gerätschaften direkt vor der Eingangstür abstellen.
Fast vor jeder Wohnung, das gleiche Bild: Es mangelt nicht an Rädern
Alle Wohnungen sind Richtung Süd-West ausgerichtet und mittels verschiebbaren Lärchenholzschiebeläden für den Lichteinfall regulierbar
Besucherplätze für radfahrende Freunde am Eingang.
Fahrradgaragen auf den jeweilgen Etagen im Glaskubus.
Wohnprojekt Wien
Ebenfalls beim Rudolf-Bednar-Park befindet sich das "soziokratisch" organisierte "Wohnprojekt Wien", welches von seinen sieben Gründungsmitgliedern aufgezogen wurde. Mittlerweile ist der Verein auf über 40 gewachsen.
Holzverkleidung des Hauses mit dem Schwerpunkt "Nachhaltigkeit".
Die Bewohner waren bei der Planung stets im Kontakt mit dem Architekturbüro eins:eins. Individuelle Bedürfnisse konnten so bereits auf dem Papier berücksichtigt werden.
Geführt wurde die Tour neben freiwilligen Mitarbeitern von "Open House Wien" auch von den Vereinsmitgliedern des Projektes.
Die Bewohner planten Gemüsebeete gleich beim Haus.
Gemüsebeete beim Haus
Gerne genutzt wird der Veranstaltungsraum. Nicht nur von den Bewohnern selbst, sondern auch von der Nachbarschaft.
Veranstaltungsraum
Hier wird gemeinsam gekocht. Jeder ist mal dran. Die Bewohner verpflichten sich, 11 Stunden pro Monat für die Gemeinschaft etwas beizutragen.
Gemeinschaftsküche
Kinderspielraum unmittelbar neben der Küche
Farben, Gestaltung, Finanzen, Mobiltität und andere Themen werden in Untergruppen behandelt
Ein Flur im Haus des "Wohnprojektes Wien"
Begrünte Dachterrasse
Blick auf die Schule
Panoramablick auf den Rudolf-Bednar-Park
Grünoasen mit vielen Blumen
Gemütlich eingerichtete Bibliothek
Eingangshalle mit Wuzler
Wohnprojekt Wien-Website
Resümee
Die Open House Wien Veranstaltung ist eine wirklich gute Gelegenheit unterschiedliche Wohnkonzepte kennenzuleren. Es ermöglicht einem auch den Blick hinter die Fassaden der Häuser, die vielleicht in unmittelbarer Nachbarschaft sind.
Auch unser Haus konnte besichtigt werden und es gab' regen Besucher andrang.
Neben Wohnhäusern gab es auch gewerbliche Häuser, die man sonst nicht so einfach besuchen könnte.
Leider hatten wir nur die Möglichkeit uns drei Häuser anzusehen. Nächtes Jahr werden wir mehr Zeit einplanen, interessante Konzepte gibt es in dieser Stadt ausreichend und ich freue mich schon diese näher kennen zu lernen.
Absoluter Pflichttermin für 2015!
Siehe auch