... sie von der dieser SPÖ verwaltet wird: Ich habe heute den "Amtlichen Stimmzettel" bekommen und traue meinen Augen nicht! Fünf Fragen mit suggestiven Informationen versehen (siehe Fragen im Artikel). So einen Beschiss hat es in Österreich schon seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr gegeben. Mir drängt sich die Frage auf, ob dartige suggestive Hinweise überhaupt rechtlich legal sind und ob die Befragung damit anfechtbar ist. So was darf nicht passieren! UPDATE: Reaktion der Stadt Wien
Antwortschreiben
Habe der Stadt Wien mit den Suggestivhinweisen konfrontiert und habe heute diese Antwort der Stadt erhalten:
Sehr geehrter Herr Amon,
Zu Ihrer Anfrage halten wir zunächst fest, dass es sich bei einer Volksbefragung nicht um eine Wahl zu bestimmten einem Vertretungskörper (Nationalrat, Gemeinderat, Bezirksvertretung,...) handelt, sondern um ein direkt-demokratisches Instrument, mit dem den Bürgerinnen und Bürgern unmittelbar die Möglichkeit eingeräumt wird, an der politischen Willensbildung mitzuwirken.
Die Festlegung, dass eine Wiener Volksbefragung durchgeführt wird und welche Fragen an die Wiener Bürgerinnen und Bürger gerichtet werden, obliegt in Wien dem Wiener Gemeinderat. Dessen Beschluss wird nach einem entsprechenden Willensbildungsprozess nach demokratischen Grundsätzen gefasst.
Der Beschluss des Wiener Gemeinderates vom 18.12.2009 zur Durchführung einer Volksbefragung wurde nach einer entsprechenden Debatte im Gemeinderat gefasst, in der nach der Geschäftsordnung des Gemeinderates alle im Gemeinderat vertretenen politischen Parteien die Möglichkeit hatten, Anträge zu den Fragen der Volksbefragung einzubringen. Diese Möglichkeit wurde in der Sitzung des Gemeinderates vom 18.12.2009 auch genützt. Damit hat nach den Bestimmungen der Wiener Stadtverfassung und der Geschäftsordnung des Gemeinderates vor der Beschlussfassung ein demokratischer Diskussionsprozess zu den Fragen der Volksbefragung stattgefunden.
Die endgültige Festlegung der Fragen der Volksbefragung erfolgte durch Mehrheitsbeschluss des Gemeinderates als obersten Organs der Gemeinde.
Mit freundlichen Grüßen
Robert Minar
Meine Anmerkung
Scheinbar versteht die SPÖ die absolute Mehrheit als Freibrief alles machen zu dürfen. Mich würde hier echt die Meinung eines Juristen interessieren, ob suggestive Hinweise in Volksbefragungen erlaubt sind.
Vorgeschichte
Hier die Fragen im ORIGINAL Wortlaut, meine Kommentare dazu gibt es danach:
Fragen im Wortlaut
1. Im Jahr 2000 wurde durch den Bundesgesetzgeber die Möglichkeit abgeschafft, Hausbesorger anzustellen. Eine bundesgesetzliche Neuregelung ist seither nicht zustande gekommen.
Sind Sie dafür, dass in Wien die Möglichkeit geschaffen wird, neue HausbesorgerInnen (mit modernem Berufsbild) einzustellen?
JA / NEIN
2. Internationale Studien zeigen, dass die Ganztagsschule der entscheidende Erfolgsfaktor für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie darstellt sowie das Bildungsniveau der Bevölkerung deutlich hebt.
Sind Sie für ein flächendeckendes Angebot an Ganztagsschulen in Wien?
JA / NEIN
3. Einige Großstädte (z. B. London, Stockholm) haben zur Bewältigung des innerstädtischen Verkehrs eine Einfahrtsgebühr für das Stadtzentrum eingeführt (Citymaut). In Wien konnte durch die Verkehrspolitik (Ausbau öffentlicher Verkehr, Parkraumbewirtschaftung, Wohnsammelgaragen, Ausbau Radwegenetz) in den letzten Jahren der Autoverkehr in der Stadt deutlich reduziert werden.
Soll in Wien eine Citymaut eingeführt werden?
JA / NEIN
4. In Wien fahren täglich Nachtbusse von 0.30 bis 5.00 Uhr. Ein 24-Stunden-U-Bahn-Betrieb am Wochenende (Freitag und Samstag) kostet pro Jahr 5 Millionen Euro und bewirkt veränderte Fahrtrouten der Nachtbusse an Wochenenden.
Sind sie dafür, dass die U-Bahn am Wochenende auch in der Nacht fährt?
JA / NEIN
5. Seit 2006 wird in Wien ein freiwilliger Hundeführschein angeboten. Der Hundeführschein ist eine fundierte Ausbildung für Hundehalter/innen, bei welcher der richtige Umgang mit Hunden erlernt wird. Bei der Prüfung müssen die Hundehalter/innen zeigen, dass sie den Hund auch in schwierigen Situationen im Griff haben.
Sind Sie dafür, dass es in Wien für sogenannte “Kampfhunde” einen verpflichtenden Hundeführschein geben soll?
JA / NEIN
Meine Anmerkungen